Jeder einzelne Zahn besitzt einen eigenen, höchst empfindlichen Nervenstrang, der bei Reizung zur Quelle sehr unangenehmer Schmerzen werden kann. Kaum jemand kann mit Zahnschmerzen leben – und das sollten Sie auch nicht versuchen. Zahnschmerzen weisen in fast jedem Fall auf ein behandlungsbedürftiges Geschehen rund um Zähne, Zahnfleisch und Kiefer hin.
Egal ob dumpf oder stechend, auf- und abebbend oder kontinuierlich – Zahnschmerzen sind immer ein Grund für einen sehr zeitnahen Zahnarztbesuch.
Sie sind nervös beim Gedanken an eine unangenehme Behandlung? Oder Sie haben regelrecht Zahnarztangst? Wir können Ihnen helfen! Vom bewährten, sofort wirkenden Lokalanästhetikum über Zahnbehandlung im Dämmerschlaf bis hin zu Lachgas-Sedierung bieten wir unseren Patienten mehrere variabel kombinierbare Optionen für eine Stress-reduzierte, schmerzfreie Behandlung an.
Ursachenquintett: Karies, Pulpitis, apikale Parodontitis, Zahnfraktur, freiliegende Zahnhälse
Wenn Sie mit akuten Zahnschmerzen zu uns kommen, gehen wir zunächst der Ursache der Schmerzen auf den Grund. Oft genügt bereits ein Blick auf den “schuldigen” kariösen Zahn. Ein Sensibilitätstest prüft, wie der Zahn auf Temperaturreize und mechanische Reize (Klopfen) reagiert und kann so ersten Aufschluss über den Zustand des Zahnmarks im Wurzelkanal geben – handelt es sich noch um eine tiefe Karies, oder ist bereits das Zahnmark bakteriell infiziert? (Dann liegt eine Pulpitis vor.) Ist die Pulpa noch vital? Oder ist der Zahn bereits abgestorben? Bei unklarer Situation und diffusen, ausstrahlenden Zahnschmerzen können Sensibilitätstests an mehreren Zähnen, eventuell auch Röntgenaufnahmen erforderlich sein. Zahnverletzungen und Zahnfrakturen verursachen ebenfalls oft heftige Zahnschmerzen. Nicht in jedem Fall muss unbedingt ein Zahnunfall vorausgegangen sein, und nicht immer ist der Bruch deutlich zu sehen. Haarfeine Risse, die sich bis ins Zahnmark ziehen, können sehr schmerzhaft sein. Und die eine oder andere Zahnfraktur ist auch das Ergebnis von nächtlichem, manchmal gänzlich unbemerktem Zähneknirschen! Wenn von Parodontitis als Ursache für Zahnschmerzen die Rede ist, muss dazu gesagt werden, dass es sich dabei um die akute apikale Parodontitis handelt.
Diese Zahnfleischentzündung im Bereich der Zahnwurzelspitze wird durch Bakterien und Bakteriengifte aus einer entzündeten oder bereits abgestorbenen Pulpa verursacht und klingt fast immer ab, sobald der Wurzelkanal saniert (siehe Wurzelbehandlung) ist. Dagegen ist die vom Zahnfleischsaum ausgehende, von Zahnfleischrückgang begleitete chronische Parodontitis in aller Regel nicht schmerzhaft. Allerdings hinterlässt das zurückweichende Zahnfleisch freiliegende Zahnhälse, die gegenüber chemischen Reizen und Temperaturreizen außerordentlich empfindlich sein können.
Schnell wieder schmerzfrei
Ist die Schmerzursache diagnostiziert, steht die Schmerzbeseitigung – in der Regel durch ein Lokalanästhetikum – an erster Stelle. Dann leiten wir die notwendige Behandlung ein. Ist der Zeitpunkt ungünstig und/oder sind aufwändigere Maßnahmen notwendig, um zu einem medizinisch, funktional und ästhetisch zufriedenstellenden Ergebnis zu gelangen, werden wir eine provisorische Behandlung durchführen und einen baldigen Termin für die Weiterführung der Therapie mit Ihnen vereinbaren. Bei fortgeschrittener Pulpitis umfasst die provisorische Behandlung beispielsweise die Entfernung des Zahnnervs, das Einbringen einer antibiotikahaltigen Medikamenteneinlage und eine temporäre Füllung.
Nicht odontogene Zahnschmerzen
Mitunter kommt es vor, dass sich für Zahnschmerzen keine Ursache im Bereich der Zähne finden lässt. Dann spricht man von nicht odontogenen Zahnschmerzen. Haben wir Karies, Pulpitis, Zahnfrakturen und freiliegende Zahnhälse als Schmerzauslöser ausgeschlossen, müssen wir uns anderweitig auf Ursachensuche begeben. Eine Kieferhöhlenentzündung kann die Zahnnerven der Backenzähne im Oberkiefer in Mitleidenschaft ziehen und Zahnschmerzen verursachen. Auch mit einer Kieferhöhlenentzündung sind Sie in unseren Ordinationen in 1010 und 1100 Wien übrigens in guten Händen – nämlich in denen unseres Kieferchirurgen .
Okklusionsstörungen und Funktionsstörungen der Kaumuskulatur sind ein weiterer möglicher Ursachenkomplex für Zahnschmerzen. Nächtliches Zähneknirschen oder -pressen kann Zähne ebenso überlasten wie eine fehlerhafte Okklusion, bei der wenige Zähne beim Kauen den gesamten Druck des gegenüberliegenden Kiefers tragen müssen. Okklusionsstörungen können weiterhin Kiefer und Kaumuskulatur unphysiologisch beanspruchen. Solche Überlastungen von Zähnen und Muskulatur äußern sich manchmal ebenfalls als Zahnschmerz, und auch hier ist Ihr Zahnarzt der richtige Ansprechpartner. Nervenreizungen (Neuralgien) und Nervenverletzungen im Bereich von Kiefer und Gesicht (die durch Unfälle oder zurückliegende zahnmedizinische oder chirurgische Eingriffe entstanden sein können) kommen als weitere mögliche Ursachen unklarer Zahnschmerzen in Frage. Schließlich bleibt noch der sogenannte Buddenbrook-Zahnschmerz (nach Thomas Buddenbrook, einem der Protagonisten in Thomas Manns berühmtem Roman): Diesen Zahnschmerzen liegt eine Herzerkrankung oder ein Herzinfarkt zugrunde, deren Schmerzen in Unterkiefer und Zähne ausstrahlen.
Bei Zahnschmerzen gleich zum Zahnarzt!
Aber seien Sie versichert: Die mit sehr großem Abstand häufigste Ursache von Zahnschmerzen ist eine tiefe Karies beziehungsweise Pulpitis. Und (nicht nur) mit der sind Sie bei uns goldrichtig. Je eher Sie zu uns kommen, desto schneller haben wir die Ursache Ihrer Schmerzen geklärt, desto mehr Handlungsoptionen verbleiben uns bei der zahnerhaltenden, effektiven Behandlung dieser Ursachen, und desto schneller sind Sie wieder schmerzfrei und fit. (Und in den seltenen Fällen, in denen Zahnschmerzen tatsächlich einmal nichts mit den Zähnen zu tun haben, kommen wir so auch rasch der richtigen Diagnose näher.)